Gallenblase heilen: Schulmedizin

  


Bei wiederkehrenden Beschwerden durch Gallensteine ist die übliche Behandlungsmethode der Schulmedizin die operative Entfernung der Gallenblase.

Siehe auch: Gallenblasen-Operation

Die Gallensteine werden dann gleich mit entfernt und es kann später auch nicht zu Gallenblasenkrebs kommen.

Früher wurde die Gallenblase auch bei stummen, also beschwerdelosen Gallensteinen entfernt, um eventuellen späteren Beschwerden und Gallenblasenkrebs vorzubeugen. Davon ist man inzwischen jedoch abgekommen, weil nur ein kleiner Teil der Gallensteine Probleme macht und es bei stummen Gallensteinen nur sehr selten zu Gallenkrebs kommt.

Ohne Gallenblase lässt sich relativ problemlos leben, insofern hat eine Gallenblasen-Operation also normalerweise keine negativen Folgen.

Andere Behandlung zur Steinentfernung sind endoskopische Behandlung von Gallengangssteinen, Zertrümmerung durch Stosswellen und Auflösung durch Medikamente.

Akute Gallenkoliken werden mithilfe von krampflösenden Medikamenten gelindert und akute Gallenblasenentzündungen mit Antibiotika behandelt.

Konventionelle Gallenblasenoperation

Bei der konventionellen Gallenblasenoperation wird ein normaler Bauchschnitt entlang des Rippenbogens durchgeführt und auf traditionelle Weise operiert. Der Bauchschnitt ist etwa 10 cm lang.

Früher war dies die einzige und normale Operationsmethode zur Entfernung der Gallenblase.

Heutzutage wird diese konventionelle Operationsmethode noch angewendet, wenn die Gallenblase akut entzündet ist oder wenn es einen Grund gibt, dass man auf ganz normale Weise in den Bauchraum schauen kann.

Weil man bei dieser offenen Operationsmethode besser sieht, was man tut, geht solche eine Operation meistens relativ zügig in etwa 54 Minuten.

Durch den Bauchschnitt ist sie für den Patienten jedoch belastender und es braucht länger, bis er sich wieder völlig gesund fühlt.

Minimal-invasive laparoskopische Gallenblasenoperation

Heutzutage werden die allermeisten Gallenoperationen als Laparoskopische Operation durchgeführt.

Dabei wird nur ein etwa 2 cm grosser Schnitt im bereich des Bauchnabels gesetzt.

Durch diesen Schnitt wird ein Laparoskop in den Bauchraum eingeführt.

Durch einen zweiten kleinen Schnitt unterhalb des Brustbeins werden Operationsgeräte in den Bauch eingeführt.

Die Bauchhöhle wird dann mit Kohlendioxid aufgeblasen, damit der operierende Arzt besser sehen und hantieren kann. Dieses Aufblasen des Bauches kann nach der Operation Schmerzen in den Schultern hervorrufen.

Falls sich ein unerwarteter Befund ergibt oder wenn die Sicht bei der Operation zu schlecht ist, wird die laparoskopische Operation abgebrochen und als offene Operation fortgeführt.

Eine laparoskopische Operation dauert etwas länger als eine offene Gallenoperation. Es kommt relativ häufig zu Komplikationen.

Durch die kleineren Schnitte ist man jedoch schneller wieder auf den Beinen.

Halboffene Gallenblasenoperation

In einem Krankenhaus (EVK) in Bergisch Gladbach wird eine halboffene Operationstechnik (nach Rozsos) durchgeführt und in einer langjährigen Studie untersucht.

Bei der halboffenen Methode wird versucht, die Vorteile beider Methoden zu kombinieren und die Nachteile zu vermeiden.

Am Bauch wird ein 4 cm langer Schnitt gemacht, ohne Muskeln zu durchtrennen.

Mit Spezialhaken, unter anderem einem starken Lichthaken wird teilweise über einen Monitor und teilweise mit normaler Sicht operiert.

Diese Art der Operation dauert meistens unter 20 Minuten und hat nur eine sehr niedrige Komplikationsrate.

Leben ohne Gallenblase

Früher mussten Menschen, deren Gallenblase entfernt worden war, vor den Mahlzeiten verdauungsfördernde Medikamente nehmen und strenge Schonkost einhalten.

Doch es hat sich herausgestellt, dass beides nicht nötig ist.

Man kann sich ganz normal ernähren und braucht auch keine verdauungsfördernden Mittel.

Die einzige Einschränkung ist, dass man keine riesengrossen Mahlzeiten essen sollte.

Die Leber produziert wie gewohnt den Gallensaft und übernimmt ausserdem eine gewisse Reservoirfunktion, um den Gallensaft möglichst gezielt nach den Mahlzeiten auszuschütten.

Endoskopische Steinentfernung

Wenn sich Gallensteine nicht in der Gallenblase sondern in den Gallengängen befinden, nützt eine Gallenblasenentfernung nichts, weil die Steine ja im Gang sitzen.

Solche Gallensteine kann man meistens mit einem Endoskop entfernen.

Der Eingriff ähnelt einer Magenspiegelung, geht aber noch weiter, durch den Zwölffingerdarm bis in den Gallengang.

Dort wird der oder die Steine dann mit einer endoskopischen Zange gegriffen und aus dem Gallengang gezogen.

Häufig wird die Einmündung des Gallengangs in den Zwölffingerdarm bei dieser endoskopischen Behandlung geweitet oder zum Zwecke der Weitung eingeschnitten.

Stosswellen-Zertrümmerung (ESWL)

Bei der extrakorporalen Stoßwellenlithotrypsie werden die Gallensteine mithilfe von Stosswellen zertrümmert.

Die zerkleinerten Gallensteine wandern dann durch den Gallengang in den Darm. Meistens kommt es dabei zu Koliken.

Die extrakorporale Stoßwellenlithotrypsie erspart einem zwar die Entfernung der Gallenblase, aber es kommt relativ häufig zu Rückfällen und es bilden sich neue Steine.

Medikamentöse Steinauflösung

Es gibt einige Medikamente, die Cholesterinsteine auflösen können.

Diese Mittel heissen Ursodeoxycholsäure (UDCA) oder Chenodeoxycholsäure.

Chenodeoxycholsäure hat ziemlich starke Nebenwirkungen, weshalb meistens Ursodeoxycholsäure verwendet wird.

Man muss diese Mittel bis zu zwei Jahre lang regelmässig einnehmen, um die Steine auflösen zu können. Meist funktioniert das nur bei Gallengries oder sehr kleinen Steinen.

Die aufgelösten Steine wandern dann, häufig unter Koliken, in den Darm ab.

Wenn man die Medikamente absetzt, kommt es häufig zu Rückfällen und es bilden sich neue Gallensteine.

Krampflösende Medikamente gegen Koliken

Zur Linderung der Schmerzen bei einer Gallenkolik werden meistens krampflösende Mittel gegeben.

Ein beliebtes Mittel gegen Gallenkoliken ist "Buscopan".

Antibiotika gegen Gallenblasenentzündung

Eine fieberhafte Gallenblasenentzündung wird meistens mit Antibiotika behandelt, um die Infektion zu beheben.

Ausserdem sollte Bettruhe eingehalten werden.

Bei Bedarf werden ausserdem Schmerzmittel eingesetzt.

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