Gallenblasenentzündung - Cholezystitis

  


Bei einer Gallenblasenentzündung ist die Gallenblase entzündet.

Gut Zweidrittel der Patienten mit Gallenblasenentzündung sind Frauen. Männer sind deutlich seltener von Gallenblasenentzündung betroffen als Frauen.

Ursachen

In 90% aller Fälle wird eine Gallenentzündung durch Gallensteine verursacht.

Die restlichen Fälle können folgende Ursachen haben:

  • Stumpfe Verletzungen des Bauchraums
  • Bakterielle Infektionen, z.B. Escherichia coli, Enterokokken, Salmonellen, Scharlach, Staphylokokken
  • Entzündungen anderer Organe im Bauch
  • Als Folge von Bauchoperationen
  • Polypen
  • Gallenblasentumoren
  • Spulwürmer
  • Fehlbildungen der Gallenblase
  • Sehr grosse Mahlzeiten
  • Stress
  • koronare Herzkrankheit

Gallenblasenentzündungen, die durch Operationen oder Verletzungen verursacht werden, werden auch "Stressgallenblase" genannt. Dabei handelt es sich häufig um sehr schwerwiegende, bedrohliche Entzündungen. Mit der Reizgallenblase, die psychosomatisch bedingt ist, hat die Stressgallenblase nichts zu tun.

Symptome akute Gallenblasenentzündung

Häufig beginnt eine Gallenblasenentzündung mit einer Gallenkolik, das heisst, es kommt zu plötzlich einsetzenden krampfartigen Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen.

Nach und nach lassen die Krämpfe nach und gehen in einen Dauerschmerz über.

Wenn die Gallenblasenentzündung nicht mit einer Kolik beginnt, kann der Schmerz auch mehr oder weniger allmählich einsetzen.

Der Bereich unter dem rechten Rippenbogen ist sehr druckempfindlich und der Schmerz ist relativ gut lokalisierbar. Er fühlt sich stechend oder brennend an.

Bei einer schweren, akuten Gallenblasenentzündung kommt es ausserdem zu folgenden Beschwerden:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Blähungen
  • Verstopfung
  • Übelkeit
  • Erbrechen
Bei normalem Verlauf dauert die Gallenblasenentzündung etwa drei Tage bis eine Woche.

Chronische Gallenblasenentzündung

Wenn Gallensteine oder Gallengries vorliegen, können wiederholte Gallenblasenentzündungen auftreten, die allmählich in eine chronische Gallenblasenentzündung übergehen können.

Die Symptomatik bei einer chronischen Gallenblasenentzündung ist nicht so intensiv wie bei der akuten Form, Fieber fehlt meistens und auch die Schmerzen sind schwächer.

Durch ihr dauerhaftes Bestehen, kann eine chronische Gallenblasenentzündung jedoch das Wohlbefinden deutlich einschränken.

Die Gallenblase kann sich auch zur sogenannten Porzellangallenblase verhärten, bei der die Wand der Gallenblase verkalkt ist.

Ausserdem besteht verstärkte Gefahr, dass sich in der Gallenblase eines Tages ein Gallenblasenkarzinom bildet.

Komplikationen

Bei einer schweren Gallenblasenentzündung kann es zu einem Reissen der Gallenblase kommen, auch Gallenblasen-Durchbruch, Gallenblasenruptur oder Gallenblasenperforation genannt.

Dabei reisst die Gallenblase ein und die darin enthaltene stinkende Mischung aus Gallensaft und Eiter entleert sich in den Bauchraum.

Das ist ein lebensbedrohliches Ereignis, bei dem nur eine sofortige Operation Rettung bringen kann.

Solch ein Gallenblasendurchbruch ist mit einem Blindarmdurchbruch vergleichbar, beide sind akut lebensbedrohlich.

Eine sofortige Krankenhauseinlieferung und Operation wird häufig dadurch verhindert, dass im Moment des Durchbruchs der Schmerz nachlässt, weil die Gallenblase dann nicht mehr unter gespanntem Druck steht.

Der Kranke fühlt sich schlagartig besser und kommt nicht auf die Idee, dass er sich in akuter Lebensgefahr befindet.

Diagnose

Zur Diagnose einer Gallenblasenentzündung wird zuallererst erfragt, wann und wie die Beschwerden aufgetreten sind, das ist die sogenannte Anamnese.

Ausserdem wird nach Fieber gefragt beziehungswiese die aktuelle Körpertemperatur gemessen.

Dann erfolgt eine Tastuntersuchung des Bauches.

Bei einer Gallenblasenentzündung ist ein kleiner Bereich unter dem rechten Rippenbogen sehr druckempfindlich.

In modern ausgerüsteten Arztpraxen wird dann eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes durchgeführt.

Dabei wird die Gallenblase untersucht, ob Steine zu sehen sind und wie gross die Gallenblase ist.

In manchen Fällen ist die Gallenblase stark vergrössert, dann spricht man vom Gallenblasenhydrops.

Ausserdem werden die Leber, die Nieren und die Aorta untersucht, um eventuelle andere Ursachen für die Schmerzen auszuschliessen.

Schliesslich wird Blut abgenommen und im Labor untersucht.

Hierbei werden Entzündungswerte und Leberwerte analysiert.

Behandlung

Die Behandlung hängt von der Schwere der Gallenblasenentzündung ab.

In leichten Fällen schont man sich ein paar Tage, isst nur kleine Mahlzeiten und lässt den Körper und seine Selbstheilungskräfte die Arbeit erledigen.

In mittelschweren Fällen werden entzündungshemmende Medikamente und Antibiotika gegeben, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

In schweren Fällen kann eine sofortige Einlieferung ins Krankenhaus erforderlich sein.

Dort wird dann entweder die Heilung überwacht oder wenn die Gefahr besteht, dass die Gallenblase reisst, wird sofort die Gallenblase entfernt. Ohne die Gefahr eines Gallenblasen-Durchbruchs wird mit einer Operation lieber abgewartet, bis die Entzündung zurückgegangen ist.

Bei stärkeren Gallenblasenentzündungen und Gallensteinen wird in den meisten Fällen zu einer Gallenblasen-Entfernung geraten, weil Gallensteine mit hoher Wahrscheinlich immer wieder Koliken und Entzündungen auslösen können und auch Krebsgefahr besteht.

Zur begleitenden Behandlung leichter bis mittelschwerer Gallenblasenentzündungen eignen sich Gallentees und andere alternative Heilmethoden.

Siehe:

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