Postcholezystektomiesyndrom

  


Die meisten Menschen sind nach einer Gallenblasen-Entfernung beschwerdefrei und können problemlos alles essen.

Doch einige der Betroffenen haben mehr oder weniger ausgeprägte Beschwerden infolge der Gallenblasen-Operation.

Wenn die Beschwerden stark sind und das Leben erheblich beeinträchtigen, spricht man vom Postcholezystektomiesyndrom.

Dieses medizinische Wort kann man folgendermassen übersetzen:

  • Post = nach
  • chole = Galle
  • zyst = Blase
  • ektomie = Entfernung
  • syndrom = Beschwerdebild

Symptome

Bei einem Postcholezystektomiesyndrom kann es zu folgenden Beschwerden kommen:
  • Unverträglichkeit fetter Nahrungsmittel
  • Unverträglichkeit grosser Mahlzeit
  • Evtl. Beschwerden nach allen Mahlzeiten
  • Blähungen
  • Bauchkrämpfe
  • Schmerzen unterm Rippenbogen
  • Durchfall
  • Fettstühle
  • Heller Stuhl (wegen fehlender Gallensäfte)
  • Evtl. Koliken
Nicht alle diese Beschwerden treten bei jedem Menschen mit Postcholezystektomiesyndrom auf. Vielen leiden nur unter einem Teil der Beschwerden.

Die Beschwerden beginnen oft nicht sofort nach der Gallen-OP, sondern häufig erst nach einigen Wochen.

Ursachen

Die Ursache für ein Postcholezystektomiesyndrom kann nicht in jedem Fall vollständig geklärt werden.

In den meisten Fällen liegt das Haupt-Problem wohl darin, dass nach den Mahlzeiten nicht genügend Gallensaft zur Verfügung steht, um das darin enthaltene Fett vollständig zu verdauen.

Das Fett wandert daher unverdaut durch den restlichen Darm und verursacht auf diesem Weg Probleme wie Blähungen, Krämpfe und Durchfall.

Man könnte dieses Problem umgangssprachlich folgendermassen bezeichnen:

  • Gallenschwäche

Es kann aber auch weitere Ursachen für das Postcholezystektomiesyndrom geben:

  • Gallensteine in den Gallengängen
  • Verengungen der Gallengänge (Gallengangsstrikturen)
  • Verengung des Gallenausgangs (Stenose der Papilla duodeni major)
Wenn man unter einem Postcholezystektomiesyndrom leidet, sollte der Arzt unbedingt untersuchen, ob eine oder mehrere der obigen Ursachen vorliegen.

Ein vermeintliches Postcholezystektomiesyndrom kann auch durch Ursachen ausgelöst werden, die gar nichts mit der Gallenblase zu tun haben.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Magengeschwür
  • Zwölffingerdarmgeschwür
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (Pankreatitis)
  • Reizdarm
  • Morbus Crohn
  • Colitis ulcerosa
Wenn eine dieser Erkrankungen die Ursache für die Beschwerden ist, dann liegt der Verdacht nahe, dass die Gallensteine nicht der alleinige Verursacher oder gar keine Ursache für die früheren Beschwerden waren.

Umso wichtiger ist es in einem solchen Fall, die Krankheit zu behandeln, die die Ursache der Beschwerden ist.

Behandlung der Gallenschwäche

Obwohl die Gallenschwäche bei einem Postcholezystektomiesyndrom ein schwer zu greifendes Problem ist, kann man sie recht erfolgreich behandeln.

Besonders gut eignen sich Heilpflanzen zur Stärkung der Gallenfunktion.

Hier eine Liste von Heilpflanzen, die sich zur Stärkung der Fettverdauung eignen:

Weitere Heilpflanzen zur Stärkung der Gallensäfte finden Sie unter Gallenblase heilen: Heilpflanzen.

Eine besonders wichtige Rolle bei der Stärkung der Fettverdauung spielt die Artischocke, denn man erhält fast überall im Handel und in Apotheken Artischocken-Präparate. Diese Präparate kann man nach der Anweisung des Beipackzettels einfach einnehmen, meistens vor den Mahlzeiten.

Wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg regelmässig Artischocken-Präparate einnimmt, kann sich in vielen Fällen allein dadurch das Befinden erheblich bessern, sodass das Postcholezystektomiesyndrom verschwindet.

Ernährung bei Postcholezystektomiesyndrom

Wenn man unter Beschwerden des Postcholezystektomiesyndrom leidet, sollte man seine Ernährung daraufhin anpassen.

Wichtig ist vor allem:

  • kleine Mahlzeiten essen
  • fettarm essen
Viele der Betroffenen müssen auch auf blähende Nahrungsmittel verzichten:
  • Kohlarten
  • Hülsenfrüchte
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Schwarzwurzeln
Im Einzelfall können auch andere Nahrungsmittel schlecht vertragen werden. Wenn man feststellt, dass man nach dem Genuss eines bestimmten Nahrungsmittel immer Beschwerden hat, dann sollte man es zumindest vorübergehend weglassen.

Wenn man das Postcholezystektomiesyndrom erfolgreich behandelt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man nach und nach wieder alles beschwerdefrei verträgt.

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